Die Geschichte der Boxerhilfe

Die Boxerhilfe oder die Entstehung einer Institution – Die Heidrun Ubrig Gedächtnis Org.

Es gibt viele Möglichkeiten sich im Tierschutz zu betätigen. Man kann so z.B. Einrichtungen mit einer Geldspende unterstützen, manche Menschen nehmen ein notleidendes Tier bei sich auf und andere wiederum helfen aktiv in Tierheimen mit.

Heidrun Ubrigs große Liebe galt den Boxern und so fand sie in ihren Anfängen einen Verein, den sie tatkräftig unterstützen konnte. Allerdings beruhte dort der Hauptaugenmerk auf der Aufnahme und schnellen Vermittlung der Tiere.Durch ihre Arbeit erfuhr sie, dass oftmals aus finanziellen Gründen ein Tier im Tierheim landete, z.B. weil eine teure Tierarztbehandlung anstand und die finanziellen Mittel nicht aufgebracht werden konnten oder weil Herrchen/Frauchen ins Krankenhaus mussten und niemanden hatten, der sich um „Bello“ kümmern konnte – auch da waren es oftmals finanzielle Probleme, da die Pensionskosten nicht aufgebracht werden konnten. Ja und dann waren da noch die vielen Oldies, deren Vermittlungschancen mehr als schlecht waren, weil sie oftmals ihre Zipperlein im Gepäck hatten und wer wollte/konnte sich denn schon einen Hund mit einem erhöhten Kostenbedarf ins Haus holen? Es gab sie aber, die Menschen, nur leider meist selbst schon im Rentenalter und mit knappem Budget, dafür aber Zeit und Liebe zum Tier besaßen.

Mit der Zeit manifestierte sich ein Gedanke bei Heidrun und sie hatte eine zündende Idee. Diesem Leid bei Mensch und Tier müsste doch begegnet werden können. Fernab der üblichen Tierheime, Vereine und sonstiger Organisationen müsste es eine Einrichtung geben, die die Tierbesitzer unkompliziert und schnell finanziell in solchen Situationen unterstützen könnte, damit die Tiere in den Familien verbleiben könnten und somit viel Leid auf beiden Seiten erspart würde.

Losgelöst von irgendwelchen Institutionen, deren Satzungen die Handlungen reglementieren und  den oftmals erforderlichen individuellen Hilfestellungen entgegenstehen würden. Es sollte eine private Initiative sein – auf freiwilliger Basis:

Die Boxerhilfe!!!!

Heidrun Ubrig konnte mit ihrer Idee zwei weitere starke Frauen gewinnen, die sie mit Rat und Tat unterstützten.

Am 17.07.2006 war es endlich so weit und die Boxerhilfe wurde aus der Taufe gehoben.

Heidrun Ubrig, Sabrina Kuhr-Wehrs und Lydia Muus setzten hiermit einen echten Meilenstein im Tierschutz. Pate für die Idee stand seinerzeit übrigens der Verein Luna-Hilfe e.V., der sich um Katzen kümmerte.

Man mag sich im heutigen technischen Zeitalter mit Internet und Whatsapp, günstigen Handytarifen etc. gar nicht mehr vorstellen, wie schwierig und kostenintensiv die Anfänge waren. Die Kosten trug und trägt übrigens auch heute noch jede(r) MitstreiterIn für sich.

Dank Heidruns technischem Verständnis wurde eine Homepage eingerichtet. Man arbeitete am Bekanntheitsgrad der Boxerhilfe und die durch die lange Tierschutzarbeit bestehenden Kontakte waren hierbei hilfreich – auch die Zusammenarbeit mit Vereinen.

Um kostengünstiger und einfacher kommunizieren zu können, wurde ein Forum eingerichtet. Der ursprüngliche Zweck hat sich in den Jahren sehr gewandelt, denn mittlerweile ist es ein echter Pool an Informationen geworden. Das Forum, auch liebevoll Heidruns Wohnzimmer genannt, hat zwischenzeitlich viel Zulauf von Gleichgesinnten bekommen. Hier treffen sich Interessierte, Boxerhalter, andere Tierhalter und Mitstreiter in der Sache zum regen Austausch, zur Hilfestellung

  1. z.B. bei unerwünschtem Verhalten des Vierbeiners oder auch bei gesundheitlichen Problemen. Informationen in der Fütterung oder über Urlaubsmöglichkeiten erhält man hier ebenso wie auch über Hunde, die zur Vermittlung stehen. Es gibt auch Berichte von oder über Hunde, die ein neues Zuhause gefunden haben.

Ein bisschen Privates gehört natürlich auch dazu, denn man kennt sich mit der Zeit, vielfach zwischenzeitlich auch persönlich. Es sind sogar echte Freundschaften entstanden!

Ganz wichtig auch, dass bei erforderlichen Fahrketten oder auch der kurzfristigen Unterbringung eines Hundes sich hier in den meisten Fällen immer jemand findet, der sich einbringt und somit zum Gelingen des Handelns der Boxerhilfe beiträgt.

Übrigens: Auch Sie sind herzlich im Forum willkommen!!!

Nun aber zurück zu der Entstehungsgeschichte der Boxerhilfe.

Da die Boxerhilfe ja eine private Institution ist, hat sie selbstverständlich auch keine Mitglieder. Nennen wir also die Beteiligten „Mitstreiter oder Forenmitglieder“. Dies einfach zum besseren Verständnis.

Ja, Mitstreiter gab es nach dieser Zeit schon einige und da diese zum Teil weit auseinander wohnten, regte Heidrun ein Treffen zum persönlichen Kennenlernen, zum Erfahrungsaustausch und zur Entwicklung neuer Ideen an. Dieses Treffen fand dann erstmals vom 18.-20.04.2008 in Steintal-Geraberg statt und es folgten weitere Treffen 2009, 2010 und 2011. Durch die großen Entfernungen der Mitstreiter und der immer umfangreicher werdende Arbeit in der Boxerhilfe kamen keine weiteren Treffen mehr zustande – leider!

Die Boxerhilfe entwickelte sich weiter, wie überhaupt der Tierschutz insgesamt. Der Bekanntheitsgrad wurde größer – sogar TV und Presse wurden auf die Boxerhilfe aufmerksam und es folgten einige Interviews und Berichte. Durch den wachsenden Bekanntheitsgrad, wurde auch das Hilfsangebot immer häufiger angefragt. Um den gestiegenen Hilfegesuchen gerecht werden zu können, wurden und werden auch mehr Spenden benötigt und so nahm und nimmt die Boxerhilfe heute  an Messen teil, z.B. am Welttierschutztag in Köln oder auch an der Hundemesse in Brühl oder aber die Weihnachtshundemesse in Dormagen .

Auch an kleineren Messen oder Adventsveranstaltungen ist sie durch die vielen Mitstreiter inzwischen vertreten. Anlässlich solcher Veranstaltungen wird weiter an der Entwicklung gearbeitet und mittels selbstgemachter und gespendeter Erzeugnisse, wie z.B. hausgemachter Marmeladen, Hundespielzeug, hübsch gestalteter Postkarten, selbstgebackenen Hundeplätzchen und vielem mehr werden dann auch Spenden eingeworben.

Spenden sind ein echtes Zauberwort, denn ohne sie könnte die Boxerhilfe ihre Arbeit gar nicht leisten. Da die Boxerhilfe kein Verein ist und somit auch keine Spendenbescheinigung ausstellen kann, ist das Spendensammeln etwas erschwert. Die Boxerhilfe zeichnet sich aber über eine sehr transparente Offenlegung der erhaltenen Spenden und deren Verwendungszweck aus.

Schauen Sie sich mal auf der Homepage um !!!

Die Entscheidung, wem man hilft und wie man hilft, wird innerhalb eines Teams sorgfältig beratschlagt, denn man ist sich der großen Verantwortung den Spendern und Sponsoren gegenüber bewusst!

Mit dem immer größer werdenden Aktionsradius der Boxerhilfe entstand auch das Projekt „Son Reus“ für die Boxer auf Mallorca.

Es muss wohl in der Zeit 2007/2008 gewesen sein, als dieses Projekt gemeinsam mit einem Verein ins Leben gerufen wurde. Da Mallorca zwischenzeitlich mehrere Tötungen unterhält und man auch dort den Boxern hilft, wurde aus dem Projekt „Son Reus“ das Projekt „Mallorca“ . Hintergrund war und ist, den auf der Sonneninsel achtlos in die Tötung abgeschobenen Boxern helfen zu können. Daraus wurde eine sehr erfolgreiche Kooperation – seit 2013 mit dem Verein „Ein Herz für Boxer e.V.“ besiegelt.

Zahlreiche Boxer haben so den Weg in ein neues Leben gefunden!

2011 war für die Boxerhilfe ein sehr erfolgreiches und erfreuliches Jahr. Aus der zündenden Idee und der ins Leben gerufenen Privatinitiative war zwischenzeitlich eine echte und starke Institution geworden, die mit Stolz ihren 5 Geburtstag feiern konnte. Zur Feier stellte Elli Klein ihren Hof zur Verfügung. Elli Klein war zu der Zeit schon längere Zeit immer wieder mal Pflegestelle und war und ist den Boxern sehr verbunden. Bei Heidrun Ubrig, Elli Klein und Elke Mührer reifte gedanklich ein weiteres Projekt, nämlich für die schlecht vermittelbaren Boxersenioren eine Auffangstelle zu schaffen. Da Elli Klein, die ihre Boxerhündin Esperanza über die Boxerhilfe bekommen hatte, ihren Hof gerne einer sinnvollen Nutzung im Tierschutz zuführen wollte und es auf der anderen Seite viele alte Boxer gab, denen man gerne geholfen hätte, es aber keine Möglichkeit gab, sie aufzunehmen, wurde die Idee des Projektes „Boxerseniorenhof“ geboren und auch umgesetzt.

Elli Klein und die Hündin Esperanza nahmen  liebevoll die ersten Senioren bei sich auf,  um auch ihnen noch einen schönen Altersruhesitz zu ermöglichen – entweder bei lieben Menschen, die gerne auch einem älteren Hund noch ein Zuhause schenken möchten oder aber sie bleiben eben. Der Boxerseniorenhof der Boxerhilfe ist ein weiterer Meilenstein, denn nun kann auch den älteren oder gehandicapten Boxern geholfen werden!!!!! Dies lag Heidrun Ubrig ganz besonders am Herzen!

2018 verabschiedete sich Frau Klein von der Boxerhilfe.

Doch schnell konnte das Projekt fortgeführt werden. Seit November 2019 ist unser Boxerseniorenhof in Zittau beheimatet und wird von Anke Stelzer geführt!

2016 wurde der 10. Geburtstag wieder auf dem bei Elli gefeiert. Einer zündenden Idee und stetem Engagement von Heidrun ist es zu verdanken, dass auch dieser Geburtstag gefeiert werden konnte. Sie alleine hatte 10 Jahre pausenlos und mit vollem Einsatz durchgehalten. Lebenssituationen ändern sich, so brachen einige Mitstreiter aus den Anfängen weg, neue kamen dazu – alles im Wandel, aber Heidrun war der Fels in der Brandung und sie hat dafür gesorgt, dass die Boxerhilfe auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde!

Am 01. März 2017 änderte sich alles, denn Heidrun hatte uns still und unerwartet verlassen. Den Fels in der Brandung gibt es nicht mehr aber ihre zündende Idee ist geblieben und sie hat uns etwas hinterlassen: Die Boxerhilfe!

Heidrun Ubrig hatte bereits vor einiger Zeit innerhalb ihrer Familie  den Wunsch geäußert, dass Elke Mührer  die Boxerhilfe einmal weiterführen sollte. Dass dies so schnell geschehen würde, ahnte niemand.

Nach anfänglichen Wirren ist es geschafft und Heidrun Ubrigs Lebenswerk wird für die Boxer und in ihrem Sinne weitergeführt. Diese Geschichte soll dazu dienen, einmal die Hintergründe etwas besser kennenzulernen und gleichzeitig soll sie auch eine kleine Homage sein. Sie zeigt auch, dass es sich lohnt, sich voll und ganz für etwas einzusetzen, an das man glaubt!

Auf das Einbeziehen erfolgreich geleisteter Hilfen im Einzelnen wurde verzichtet, denn das hätte hier den Rahmen gesprengt. Auf unserer Homepage finden Sie aber die Informationen, wo und wie wir helfen – auch wem wir schon geholfen haben – und vielleicht ein bisschen detaillierter in unserem Forum.

Viele Mitstreiter aus den Anfängen und früheren Tagen haben sich wieder eingefunden um die Boxerhilfe zu unterstützen. Das freut uns besonders!!!

Wir bedanken uns bei Ihnen, lieber Leser, dass Sie uns Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben und wünschen uns – oder viel mehr den Boxern, dass  wir Ihr Interesse wecken konnten.

Es wäre schön, wenn auch Sie unsere Arbeit und die Boxer unterstützen, denn die Boxer brauchen Ihre Hilfe!

Das Team der Boxerhilfe – Heidrun Ubrig Gedächtnis Org.

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